Einbahnstraßen für den Radverkehr öffnen

In Stuttgart gibt es viele Einbahnstraßen, die bislang nicht in Gegenrichtung mit dem Fahrrad befahren werden durften – obwohl dies aus rechtlicher und sicherheitstechnischer Sicht oft möglich wäre. Das Ziel eines städtischen Projekts war es deshalb, alle potenziell geeigneten Einbahnstraßen zu erfassen und systematisch zu prüfen, ob sie für den Radverkehr geöffnet werden können.

Frau fährt in der Stadt auf einem Fahrrad. Der Hintergrund ist veschwommen.Quelle: Bild mt KI generiert

Technisch durchdacht und datenbasiert:

Dazu wurde ein digitales Verfahren entwickelt, das auf OpenStreetMap und dem städtischen Geoinformationssystem (GIS) basiert. Zunächst wurde das gesamte Straßennetz in Stuttgart ausgewertet. Ein besonderer Fokus lag auf Straßen mit:

  • Tempo 30
  • einem Einfahrverbot für Autos (klassische Einbahnstraßen)

Straßen, bei denen dies zutraf, wurden herausgefiltert und in einer Tabelle aufbereitet. So entstand erstmals eine umfassende Datenbasis aller relevanten Einbahnstraßen in Stuttgart.

Zuverlässige Prüfung – für ein verbessertes Radangebot

Die so gewonnenen Daten wurden mit dem internen System GEOLiNE.pro der Stadt gegengeprüft, um sicherzustellen, dass keine relevanten Straßen übersehen wurden. Ergebnis: Die Datenqualität war hoch, sogar besser als bei bisherigen manuellen Prüfungen.

Anschließend wurde jede Einbahnstraße nach einheitlichen Kriterien untersucht, ob eine Öffnung für den Radverkehr möglich und sicher ist.

Das Ergebnis: 310 geöffnete Einbahnstraßen

Insgesamt konnten 68 weitere Einbahnstraßen für den Radverkehr geöffnet werden. Damit steigt die Zahl auf 310 geöffnete Straßen im gesamten Stadtgebiet – das sind über 60 % aller geeigneten Einbahnstraßen. Die Anbringung der neuen Verkehrsschilder ist bereits in Arbeit, damit Radfahrende bald noch sicherer und flexibler durch Stuttgart kommen.

In Umsetzung

10/2022 - 08/2025

Nachhaltigkeitsziele